Einzigartige Ausstrahlung schaffen: Städte, Landschaften und Personen, wie man sie nicht kennt
Fotokünstler | |
Dr. Peter Drechsler | |
Telefon: | 01 51/57 64 69 86 |
Website: | www.peterdrechsler.de |
Markante Porträts
Stand: November 2023
Es gibt Orte, die sind seit undenkbarer Zeit Touristenmagnet. Dazu gehört mit Sicherheit die italienische Mittelmeerstadt Venedig mit den prachtvollen Palästen und dem Markusplatz. Hier pulsiert Tag und Nacht das pralle Leben. Deshalb ist es ein Kunststück, dort Fotos ohne Menschen zu machen.
Das aber ist genau der Ansatz von Dr. Peter Drechsler. Der Physiker hat sich zum Ziel
gesetzt, Aufnahmen von Orten und Landschaften zu erstellen, wie man diese nicht gesehen hat. Damit hat er das Hopfenparadies „Hallertau“ in seiner bayerischen Heimat in ein neues, bisher unbekanntes Licht gesetzt. Mit dem Touristenparadies Venedig ist er jetzt noch einen Schritt weiter
gegangen. „Ich müsste schöne Fotos machen“, schmunzelt er und verweist auf ein Bild von einem Postkartenstand. „Dort wird das angeboten, was so gemeinhin gefragt ist. Solche Bilder interessieren mich nicht!“
Qualität im Blick
Dr. Peter Drechsler stammt aus Neustadt an der Aisch im bayerischen Franken. Er studierte in Würzburg Physik und promovierte in Augsburg. An der Universität lernte er seine spätere Frau kennen, die als Apothekerin arbeitet. Er selbst ist ebenfalls medizinnah tätig, als Qualitätsprüfer für entsprechende Geräte. Dies brachte ihn vom tiefen Süden in den hohen Norden, da sein Arbeitgeber umgezogen war.
Verlorene Wirklichkeit
Die Fotografie betreibt er, so seine Erinnerung, seit dem Abitur. Dabei ging es ihm immer darum, einzigartige Bilder zu schaffen. Dies ist mit ein Grund, weshalb er dabei auf schwarz-weiße Darstellungen setzt. „Dadurch wird das Motiv verfremdet. Es verliert den realistischen Charakter. Es ergibt sich eine Abstraktion, die Aussagekraft wird gesteigert. Das Foto ist kein Abbild der Wirklichkeit mehr“, erklärt er anschaulich. Er zeigt sich als großer Fan des Amerikaners Ansel Adams. „Der hatte es als Landschaftsfotograf natürlich leicht, weil er am Rande des Yosemite-Nationalparks wohnte.“
Typische „Quadratschädel“?
Der 56-jährige Fotokünstler, der Mitglied im Kulturverein
von Blankenfelde ist, zeigt sich trotz menschenleerer
Aufnahmen keineswegs als „Menschenfeind“.
Sein weiteres künstlerisches Interesse gilt dem genauen
Gegenteil seiner Fotografie. Er schafft Grafiken und Gemälde, die vielfach Porträts als Motiv haben. Dabei arbeitet er mit Acrylfarben und Leinwand. Es geht ihm also genau um die Darstellung von Personen, die er bei seinen Fotos „aussperrt“.
Dabei hat sich der Künstler entschieden, häufig im quadratischen Format zu arbeiten.
„Das stellt eine erheblich höhere Anforderung dar, denn die wenigsten Menschen haben quadratische Gesichter“, schmunzelt er über seinen Einfall.
Bilder mit Eigenleben
Diese Bilder warten, ebenso wie die Fotos, mit einer eher düsteren Atmosphäre auf.
Dabei neigt er dazu, die Vorbilder, ganz wie bei seiner Fotografie, kunstvoll weiterzuentwickeln. Sie erreichen damit eine neue überexpressive
Dimension. Trotz dieser ungewöhnlichen Arbeitsweise konnte er sich in der Zweitheimat damit noch nicht durchsetzen: „Berlin hat dreieinhalb Millionen Einwohner. Drei Millionen und zweihunderttausend fühlen sich als Künstler. Da hat es der Einzelne schwer“, meint er selbstironisch.
Hastige Töne?
Wie sein „Arbeitszimmer“ zeigt, hat er noch eine weitere Vorliebe. „Ich habe mich schon als Jugendlicher für Synthesizer interessiert und mir jetzt so etwas zusammengebaut. Dabei geht es heute nicht mehr darum, analoge Instrumente elektronisch nachzuahmen. Jetzt ist das Ziel, neue Tonwelten zu
erzeugen“, zeigt Dr. Peter Drechsler, dass er auf vielfache Weise dabei ist, Welten zu erkunden.
Neue Ansichten in Alter Aula
Wie das im Fall von Venedig aussieht, kann man noch bis Ende des Jahres in der „Alten Aula“ in Blankenfelde erleben, die vom Kulturverein unter Vorsitz von Siegrid Sohr betrieben wird. Dort sind Venedig-Fotos von ihm in einer hochinteressanten Ausstellung zu bewundern.