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Engagement für gesunde Bienen: Imkerverein mit 130-jährigem Jubiläum

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Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V.
Ute Bartrina von Eckartsberg
Telefon:03 37 08/93 02 80
Website:www.imker-blankenfelde.de
Foto von Ute Bartrina von Eckartsberg, Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V., Blankenfelde-MahlowFoto von Ute Bartrina von Eckartsberg, Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V., Blankenfelde-MahlowFoto von Ute Bartrina von Eckartsberg, Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V., Blankenfelde-MahlowFoto von Ute Bartrina von Eckartsberg, Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V., Blankenfelde-MahlowFoto von Ute Bartrina von Eckartsberg, Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V., Blankenfelde-MahlowFoto von Ute Bartrina von Eckartsberg, Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V., Blankenfelde-Mahlow

Schwärmerei für Süßes

Stand: November 2024

Der Imkerverein kann 2025 sein 130-jähriges Jubiläum feiern und erstmalig steht eine „Bienenkönigin“ an seiner Spitze.

Ute Bartrina von Eckartsberg ist die erste weibliche Vorsitzende, die es jemals in der langen Geschichte vom ‚Imkerverein Blankenfelde und Umgebung e.V.‘ gab“, berichtet Dr. Iver Lauermann, der mit ihr gemeinsam seit 2016 den Vorstand bildet.
Ihr „Schwarm“ besteht derzeit aus etwa 70 Mitgliedern, davon etwa fünfzehn Frauen, die in der Region Blankenfelde-Mahlow und Umgebung an die 400 Bienenstöcke aufgestellt haben. Für diese gilt es, da zu sein, bei Fragen Tipps zu geben und wichtige Informationen zu Gesundheitsanliegen zu vermitteln. Dazu ist einiges an Wissen nötig. „Am Anfang ist mir die Sympathie der Mitglieder nicht wirklich zugeflogen. Ich bin quirlig, dynamisch und manchmal etwas vorlaut. Ganz anders also als die Vorsitzenden bisher“, berichtet die ehemalige Rechtsanwaltsgehilfin von ihren Startschwierigkeiten. Seitdem hat sie ihr Wissen stetig erweitert und sich permanent fortgebildet.

Zu zeitig erwacht?
Dabei hat sie zum Beispiel beobachtet, dass der Klimawandel die Bienen in einen anderen Rhythmus gebracht hat: „Die Veränderung ist in den letzten zehn Jahren gut sichtbar. So blühte der Raps, der Hauptnahrung für die Bienen im Frühjahr ist, in 2024 schon Anfang April statt im Mai. Das bedeutet, dass der Flug und das Sammeln des Nektars viel früher beginnen. Es handelt sich hier um eine Verschiebung von etwa vier Wochen nach vorne. Das Problem dabei ist, dass die Tiere sich teilweise schon im Februar aus ihrer Wintertraube lösen und unterwegs sind. Sollte dann nochmal richtig Frost kommen, können viele Völker, die in der Hauptsaison an die 50 000 Tiere pro Stock zählen, einen großen Schaden nehmen. Um das zu verhindern, muss man Wetter und Trachtverhältnisse immer genau im Blick haben, um notfalls imkerlich gegensteuern zu können.“

Bienenflüsterin
Sie selbst hat in ihrem Garten bis zu 20 eigene Völker, die sie rund ums Jahr auf Trab halten und die sie genau im Blick behält. Dabei kann sie gut das Verhalten der kleinen wetterfühligen Tierchen ablesen und deuten. So erkennt sie am Pollenertrag und an der Lautstärke des Summens, welche Stimmung im Bienenvolk herrscht.
„Ein Imker ist meist blass, denn, wenn im Sommer andere im Garten die Sonne anbeten, bin ich entweder mit dem Imkerhut bei meinen Bienen oder im Gartenhaus, wo Rahmen neu aufgezogen oder repariert werden, der Honig geschleudert wird oder dieser zur Abfüllung in Gläser kommt. Immerhin ist der Ertrag von einem Wirtschaftsvolk pro Jahr an die 40 Kilo. Alles macht eine Menge Arbeit, die man als Außenstehender nicht sieht, vom Gewicht der einzelnen Zargen des ‚Bienenhauses‘, die gefüllt mit Honig bis zu 25 Kilo wiegen, mal ganz abgesehen. Dieses Hobby ist nur etwas für Individualisten, denn man muss sein Leben danach richten“, beschreibt sie ihr tagtägliches „Fitnessprogramm“. Das kann Dr. Iver Lauermann nur bestätigen. Der Chemiker hat einen großen Garten in Mahlow mit vielen Obstbäumen, an denen es kaum Ernte gab: „Ein Freund sagte mir, dass es eventuell an Bienen fehlt. Deshalb machte ich einen Imkerkurs und zufällig hing dann auf dem Nachbargrundstück ein Bienenschwarm, den ich mithilfe einen Freundes einfing“, erzählt Dr. Iver Lauermann und berichtet weiter: „So war meine Liebe dazu geboren. Das erste Volk zog bei uns ein. Das war 2012. Mittlerweile hat sich die Anzahl auf sieben erhöht, und damit auch die tägliche Mühe. Ich schleudere dreimal im Jahr, was ebenfalls viel Aufwand ist. Dabei mag ich am liebsten den Ertrag aus der Frühtracht. Dieser Honig vereint den Geschmack der Frühjahrsblüher und der Obstblüten, wodurch er eine besonders weiche Note hat, die ein echtes Vergnügen auf der Zunge hervorruft. Die kleinen Wesen machen viel Nützliches und bereiten wirklich Freude.“
Andererseits herrscht jedes Jahr die Sorge, diese gut über den Winter zu bringen. Dazu muss man die Nahrungsversorgung im Auge haben. So fängt das Frühjahr mit dem Raps an, im Sommer kommt die Robinie und anschließend die Linde. Obwohl es viele Felder in der Region gibt, sind die Pflanzen darauf nicht immer geeignet für die kleinen Insekten. Daher reicht das Nahrungsangebot oft nicht aus und es muss für eine gesunde Überwinterung zugefüttert werden.

Alarm im Sperrbezirk
Besonders am Herzen liegt den beiden die Gesundheit der Bienen, wozu man regelmäßig auf dem Laufenden sein muss. So gab es einen Ausbruch der Krankheit „Amerikanische Faulbrut“. Dann heißt es, schnell zu handeln. Die betroffenen Bezirke werden als Sperrgebiet gekennzeichnet und nötige Maßnahmen vorgenommen. „Weiterhin auf dem Vormarsch ist der Schädling Asiatische Hornisse, wo es nun gilt, ihre Wege genau zu beobachten.“

„Bienenwohnung“ im Blick
Um überhaupt einen Aufschluss über das aktuelle Gefühlsleben der Bienen zu haben, wird eine interessante Methode angewendet: „Die Bienen erhalten für den Hauptteil wie üblich Rähmchen mit vorgeprägten Wänden aus Wachs, die sie ausbauen. Daneben setzen wir ein leeres Rähmchen ein, in das die Bienen das bauen, wonach ihnen gerade der Sinn steht. An der Art der Bauweise oder, wie viele Trupps daran arbeiten, kann ich ablesen, was gerade im Bienenvolk vorgeht“, berichtet Ute Bartrina von Eckartsberg.
Mit so viel Wissen und Engagement hat der Imkerverein tatsächlich eine wahre Königin ihres Faches an der Spitze, die allerdings selbst selten Honig isst: „Der ist mir einfach zu süß.“

Erstellt: 2024