Farben, Formen und Formeln: Mahlowerin mit ungewohnter Technik
Künstlerin | |
Laura Longoni | |
Telefon: | 01 76/84 72 04 27 |
Website: | www.lauralongoniart.com |
Kunst mit Flammenwerfer
Stand: November 2023
Heiße Kunst mit Feuer und Flamme kommt jetzt aus Mahlow.
Dies passiert im wahrsten Wortsinn. Hier ist eine Italienerin mit einem „Flammenwerfer“ in Aktion, um bunte Bilder zu schaffen. Dabei bewegt sich Laura Longoni in den Fußstapfen ihres großen Landsmanns Leonardo da Vinci.
Zahlen, Sprachen, Farben
Wie dieser, bringt sie Zahlen und Kreativität zusammen:
So sah sie erst mal keinen Widerspruch zwischen ihrem Betriebswirtschaftsstudium, der Tätigkeit als Finanzbuchhalterin und der kreativen Ader. „Menschen sind vielfältig“, bringt die aus Cologno Monzese stammende Künstlerin dies auf den Punkt. Weil sie zudem ein Faible für Sprachen hat, war es für sie klar, 2012 die Möglichkeit, an der Berliner Humboldt-Universität zu studieren, wahrzunehmen. Dabei halfen ihr die guten Deutschkenntnisse. So wechselte sie ohne zu Zögern aus der 48 000 Einwohner-Gemeinde in der Nähe der norditalienischen Großstadt Mailand ins norddeutsche Berlin.
Umzug mit Mama
So richtig wohl fühlt sie sich nun im Einfamilienhaus im Mahlower Musikerviertel.
Dort wohnt sie „mit Familie“. Das sind aber keineswegs Mann und Kinder. Stattdessen kamen Mama Doriane Longoni und Bruder Mauro Longoni, der als Kommissionierer bei der Post tätig ist, mit nach Deutschland.
Laura Longoni, 37 Jahre jung, erinnert sich gut, schon als kleines Kind eine große Vorliebe für Malstifte gehabt zu haben. Da sie leider versäumte, zeichnen zu lernen, hat sie sich nun für „abstrakte Kunst“ entschieden. „Als Untergrund verwende ich immer Leinwand. Da ich viel mit Acrylfarben
experimentiere, kommt Papier nicht in Frage“, erklärt sie.
Kunst als Befreiung
Sie sieht ihre Kunst als „Entspannung“ für sich selbst. Die Bilder wirken geplant, obwohl sie es, so die Künstlerin, nicht sind. Laura Longoni erfreut sich an der Buntheit. Dabei werden die Farben durchaus
in sichtbarer Abstimmung verwendet. Ob mit dem Flambierbrenner bearbeitet, wobei die Farben durch die Hitze eigene Muster bilden, oder unter Einsatz anderer Techniken, die Werke bestechen durch ansprechende Geschlossenheit. Im Gegensatz zu Leonardo da Vinci, der Mathematik, Technik und Kunst nahtlos verband, ist der Ansporn zum
Malen bei Laura Longoni nun ein „Zuviel an Zahlen“. Sie fühlt sich jetzt dadurch „gefangen“ und empfindet die Kunst als Befreiung.
Rund oder vieleckig?
Davon hat sie mittlerweile reichlich Gebrauch gemacht. So verweist sie auf fast hundert Schöpfungen in unterschiedlichen Formaten zwischen groß und klein, rund und eckig. „Jede davon ist ein Stück meiner Persönlichkeit. Ich kann mich davon kaum trennen“, nennt sie das Problem. So fällt es schwer, Publikum auf sich aufmerksam zu machen.
Vielseitig zu sehen
Dabei haben die Bilder bereits Fans in mehreren Ländern begeistert. Dies war bei der Teilnahme an einer Ausstellung im Blankenfelder Kulturzentrum „Alte Aula“ möglich. Im heißen Süden konnte man Werke von ihr in Mailand, auf Fuerteventura und im spanischen Barcelona sehen. Obwohl die Künstlerin gerne ihre Bilder mit der heißen Flamme bearbeitet, vermisst sie die frühere erheblich wärmere Heimat nicht: „Hitze ist mir unangenehm. Im hiesigen norddeutschen Klima fühle ich mich viel wohler. Ich
gehe gerne raus in die Natur und lasse mich inspirieren. Gerade der Herbst mit den bunten Blättern ist hier sehr faszinierend.“